Trainerfortbildung in Mainz
Es wummert und wummert, den halben Samstag. Ist das mein Kopf, der da wummert? Vom ganzen Input? Zum Glück ist es der Bagger nebenan, der Betonplatten aus dem Boden wuchtet – aber leider gestern die Abwasserrohre von der Außenwelt getrennt und daher die Toiletten im Bootshaus der Mainzer RG unbenutzbar gemacht hat.
Mehr als ein Dutzend Trainerinnen und Trainer aus dem Südwesten, darunter Bene, Christian, Lucas und Philipp, und auch aus Hessen haben sich am Samstag und Sonntag (04. & 05.11.) im Mainz versammelt, um mit Dr. Annelen Collatz über die Sicht der Psychologie auf die Ansprache von Sportlerinnen und Sportlern zu diskutieren – beziehungsweise erstmal Dr. Collatz Erfahrungen aus der Arbeit mit Spitzenvorständen der Wirtschaft aber auch mit dem Team Deutschlandachter und z.B. Oliver Zeidler zu lauschen, wobei sie alle Fälle jeweils ausreichend umschreibt, die Akteure aber geheim hält.
Mehr als ein Dutzend Trainerinnen und Trainer aus dem Südwesten, darunter Bene, Christian, Lucas und Philipp, und auch aus Hessen haben sich am Samstag und Sonntag (04. & 05.11.) im Mainz versammelt, um mit Dr. Annelen Collatz über die Sicht der Psychologie auf die Ansprache von Sportlerinnen und Sportlern zu diskutieren – beziehungsweise erstmal Dr. Collatz Erfahrungen aus der Arbeit mit Spitzenvorständen der Wirtschaft aber auch mit dem Team Deutschlandachter und z.B. Oliver Zeidler zu lauschen, wobei sie alle Fälle jeweils ausreichend umschreibt, die Akteure aber geheim hält.
So lernten wir, dass viele Persönlichkeitsausprägungen wie z.B. die des Narzissten, des Histrionikers oder des Dependenten zu einem gewissen Maße in uns allen schlummern und gleich in Kombination auftreten können – auf die Ausprägung kommt es an. Für Trainerinnen und Trainer ist es jedoch in der täglichen Trainingsarbeit wie in der konkreten Wettkampansprache auch wichtig, den biographischen Hintergrund bestimmten Verhaltens zu erkennen: die Motivebene, die Schemata und die Spielebene, was der Volksmund also als „Spielchen“ bezeichnen würde.
Eine Mannschaft, wie in mittlerweile jeder besseren Fußball-Doku zu sehen, in der Wettkampfansprache „anzuzünden“, gelingt ein-, vielleicht zweimal. Es muss jedoch situationsbezogen und individualisiert gestaltet werden. So neigen Narzissten (bei den Spitzensportlerinnen und –sportlern dürfte ein starker Anteil vorliegen) zu übertriebenem Selbstwertgefühl und Anspruchsdenken, wollen auch so angesprochen werden. Jedoch kann sie im Misserfolgsfall starker Selbstzweifel befallen, der im ständigen Streben nach mehr Anerkennung aber auch zu mehr Leistung „gedreht“ werden kann. Sofern Trainerinnen und Trainer das verstehen, können sie komplementäres Verhalten zu zeigen und über die Kommunikation zusätzliche Motivation und Leistung freisetzen. Klar wurde durch die Teilnahme so erfahrener Trainer wie z.B. Diethelm „Max“ Maxrath, der bereits Japan und Iran verantwortlich sowie in China Mannschaften betreut hat, dass diese psychologischen Schemata natürlich im weitesten Sinne regional geprägt sind: während uns viele Südländer möglicherweise narzisstisch, wenn nicht gar wie histrionische „Drama-Queens“ vorkommen, sind wir Nordeuropäer für viele „Südländer“ fast zwanghaft, mit unseren komischen Regeln und deren Einhaltung. Lucas machte als Portugiese zumindest den Eindruck, als stünde er auf unserer Seite.
Auch wurde klar, welche „Kosten“ in Form aufgewandter Kommunikation und Energie durch die einzelnen Typen in der Trainingsarbeit entstehen, und auch, was dies für andere Typen in der Mannschaft bedeutet. Überhaupt war nicht nur der Austausch mit Annelen sehr tiefgehend, sondern auch der Erfahrungsaustausch unter den Trainerinnen und Trainern. Klar wurde, dass die wahren „Psychospielchen“ und Manipulationsversuche erst im (jungen) Erwachsenenalter beginnen – was Kinder und Jugendliche zeigen, unterfällt meist dem Austesten und jugendlicher Unsicherheit. Deutlich wurde jedoch auch, dass wir als Übungsleiter „normgebend“ für junge Menschen sind und damit einen immensen – wenn auch oft unbewussten – Einfluss haben, der sich in einfachen Worten manifestieren kann.
Den Lehrgang haben wir vielfach aus Interesse besucht – dass damit die Trainerlizenz verlängert wurde, war ein Nebeneffekt. Für uns 4 Trierer Trainer (und unsere liebe ehemalige FSJlerin Vera Karbach, die „bei uns“ auch Rudern gelernt und ihren Trainerschein gemacht hat) wurde auch nochmals sehr deutlich, dass der Austausch und die gemeinsame Beratung über die Trainingsgruppen sehr fruchtbar sein wird, wenn wir uns an unsere Vorsätze halten.
Voller Eindrücke begaben wir uns nach Hause – und mit ein bisschen Vorfreude auf funktionierende Toiletten.
Bericht von Philipp Münchmeyer
Trainerfortbildung in Mainz
Es wummert und wummert, den halben Samstag. Ist das mein Kopf, der da wummert? Vom ganzen Input? Zum Glück ist es der Bagger nebenan, der Betonplatten aus dem Boden wuchtet – aber leider gestern die Abwasserrohre von der Außenwelt getrennt und daher die Toiletten im Bootshaus der Mainzer RG unbenutzbar gemacht hat.
Mehr als ein Dutzend Trainerinnen und Trainer aus dem Südwesten, darunter Bene, Christian, Lucas und Philipp, und auch aus Hessen haben sich am Samstag und Sonntag (04. & 05.11.) im Mainz versammelt, um mit Dr. Annelen Collatz über die Sicht der Psychologie auf die Ansprache von Sportlerinnen und Sportlern zu diskutieren – beziehungsweise erstmal Dr. Collatz Erfahrungen aus der Arbeit mit Spitzenvorständen der Wirtschaft aber auch mit dem Team Deutschlandachter und z.B. Oliver Zeidler zu lauschen, wobei sie alle Fälle jeweils ausreichend umschreibt, die Akteure aber geheim hält.
Mehr als ein Dutzend Trainerinnen und Trainer aus dem Südwesten, darunter Bene, Christian, Lucas und Philipp, und auch aus Hessen haben sich am Samstag und Sonntag (04. & 05.11.) im Mainz versammelt, um mit Dr. Annelen Collatz über die Sicht der Psychologie auf die Ansprache von Sportlerinnen und Sportlern zu diskutieren – beziehungsweise erstmal Dr. Collatz Erfahrungen aus der Arbeit mit Spitzenvorständen der Wirtschaft aber auch mit dem Team Deutschlandachter und z.B. Oliver Zeidler zu lauschen, wobei sie alle Fälle jeweils ausreichend umschreibt, die Akteure aber geheim hält.
So lernten wir, dass viele Persönlichkeitsausprägungen wie z.B. die des Narzissten, des Histrionikers oder des Dependenten zu einem gewissen Maße in uns allen schlummern und gleich in Kombination auftreten können – auf die Ausprägung kommt es an. Für Trainerinnen und Trainer ist es jedoch in der täglichen Trainingsarbeit wie in der konkreten Wettkampansprache auch wichtig, den biographischen Hintergrund bestimmten Verhaltens zu erkennen: die Motivebene, die Schemata und die Spielebene, was der Volksmund also als „Spielchen“ bezeichnen würde.
Eine Mannschaft, wie in mittlerweile jeder besseren Fußball-Doku zu sehen, in der Wettkampfansprache „anzuzünden“, gelingt ein-, vielleicht zweimal. Es muss jedoch situationsbezogen und individualisiert gestaltet werden. So neigen Narzissten (bei den Spitzensportlerinnen und –sportlern dürfte ein starker Anteil vorliegen) zu übertriebenem Selbstwertgefühl und Anspruchsdenken, wollen auch so angesprochen werden. Jedoch kann sie im Misserfolgsfall starker Selbstzweifel befallen, der im ständigen Streben nach mehr Anerkennung aber auch zu mehr Leistung „gedreht“ werden kann. Sofern Trainerinnen und Trainer das verstehen, können sie komplementäres Verhalten zu zeigen und über die Kommunikation zusätzliche Motivation und Leistung freisetzen. Klar wurde durch die Teilnahme so erfahrener Trainer wie z.B. Diethelm „Max“ Maxrath, der bereits Japan und Iran verantwortlich sowie in China Mannschaften betreut hat, dass diese psychologischen Schemata natürlich im weitesten Sinne regional geprägt sind: während uns viele Südländer möglicherweise narzisstisch, wenn nicht gar wie histrionische „Drama-Queens“ vorkommen, sind wir Nordeuropäer für viele „Südländer“ fast zwanghaft, mit unseren komischen Regeln und deren Einhaltung. Lucas machte als Portugiese zumindest den Eindruck, als stünde er auf unserer Seite.
Auch wurde klar, welche „Kosten“ in Form aufgewandter Kommunikation und Energie durch die einzelnen Typen in der Trainingsarbeit entstehen, und auch, was dies für andere Typen in der Mannschaft bedeutet. Überhaupt war nicht nur der Austausch mit Annelen sehr tiefgehend, sondern auch der Erfahrungsaustausch unter den Trainerinnen und Trainern. Klar wurde, dass die wahren „Psychospielchen“ und Manipulationsversuche erst im (jungen) Erwachsenenalter beginnen – was Kinder und Jugendliche zeigen, unterfällt meist dem Austesten und jugendlicher Unsicherheit. Deutlich wurde jedoch auch, dass wir als Übungsleiter „normgebend“ für junge Menschen sind und damit einen immensen – wenn auch oft unbewussten – Einfluss haben, der sich in einfachen Worten manifestieren kann.
Den Lehrgang haben wir vielfach aus Interesse besucht – dass damit die Trainerlizenz verlängert wurde, war ein Nebeneffekt. Für uns 4 Trierer Trainer (und unsere liebe ehemalige FSJlerin Vera Karbach, die „bei uns“ auch Rudern gelernt und ihren Trainerschein gemacht hat) wurde auch nochmals sehr deutlich, dass der Austausch und die gemeinsame Beratung über die Trainingsgruppen sehr fruchtbar sein wird, wenn wir uns an unsere Vorsätze halten.
Voller Eindrücke begaben wir uns nach Hause – und mit ein bisschen Vorfreude auf funktionierende Toiletten.
Bericht von Philipp Münchmeyer